Jedes zweite PV-Projekt auf Gewerbeimmobilien scheitert an Genehmigungsverfahren

geschrieben von

Simon Reiser

Industriegebiete bieten viel Platz für Solaranlagen, doch die meisten Hallendächer bleiben leer. Das muss sich ändern!
© Getty Images Signature/node.energy

aktualisiert am

24.3.2023

Inhalt

      Pressemitteilung

      Frankfurt am Main, 23.03.2023 – Der PV-Anlagenausbau auf Gewerbeimmobilien in Deutschland scheitert an der aufwändigen Abstimmung von PV-Only-Modellen mit den Anschlussnetzbetreibern. An diesem Punkt muss das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der PV-Strategie dringend nachbessern. node.energy legt zusammen mit weiteren Unterstützern konkrete Lösungsvorschläge vor.

      Während der PV-Ausbau auf privaten Immobilien weiterhin boomt, stagnieren die Zuwächse im Sektor der Gewerbeimmobilien. So stieg in Deutschland die neu gemeldete PV-Leistung im letzten Jahr zwar insgesamt um 25 %, im Bereich der Gewerbeimmobilien brach der Ausbau dagegen um 31 % ein – trotz der Erleichterungen, die durch das EEG für Betreiber eingeführt wurden (Quelle: BSW-Solar, Gemeldete PV-Leistung 2022). Ein wesentlicher Grund für die Stagnation sind bürokratische Hürden bei Genehmigung und Umsetzung von PV-Only-Modellen.

      Im PV-Only-Modell liefert der Vermieter ausschließlich den in einer PV-Dachanlage vor Ort erzeugten Strom an die Mieter der Immobilie. In Zeiten, in denen die PV-Anlage nicht genügend Strom erzeugt, kauft der Mieter den Reststrom bei einem Energieversorger selbst ein. Viele Gewerbemieter wie Einzelhandelsketten oder Logistikunternehmen nutzen standortübergreifende Rahmenverträge mit einem Energielieferanten und wollen deshalb statt einer Vollversorgung durch den Vermieter ausschließlich den günstigen PV-Strom beziehen. Der Vermieter profitiert von den zusätzlichen Erlösen durch die PV-Anlage und vermeidet mögliche Energiepreisrisiken, die mit einer Vollversorgung der Mieter einhergehen.

      Obwohl das PV-Only-Modell eine Win-win-Situation für Mieter und Vermieter schafft, scheitert es vielfach in der Praxis. Das wesentliche Hemmnis liegt in der aufwändigen Abstimmung mit den zuständigen Anschlussnetzbetreibern, die das zugrundeliegende Messkonzept genehmigen müssen. Matthias Karger, CEO des Softwareunternehmens node.energy, das Gewerbeimmobilienbesitzer bei Umsetzung und Betrieb von PV-Only-Modellen unterstützt, beanstandet: „Messkonzepte werden blockiert oder abgelehnt, ohne technische, rechtliche oder sonstige sachliche Gründe, sondern lediglich aus mangelnder Praxiserfahrung der örtlichen Netzbetreiber. Das führt dazu, dass Projekte bis zu 18 Monate verzögert, nur in reduziertem Umfang umgesetzt oder ganz eingestellt werden. Bei unseren Kunden scheitert so aktuell jedes zweite PV-Projekt auf Gewerbeimmobilien.“

      Diese Sicht teilen auch die beteiligten Messstellenbetreiber sowie Kunden von node.energy wie Habona Invest, ein auf die Nah- und Grundversorgung spezialisierter Fondsinitiator und Asset Manager. Matthias Weißbäcker, Head of Business Development bei Habona Invest, erklärt: „Die Planungssicherheit und letztlich die grundsätzliche Umsetzung von PV-Projekten wird durch die uneinheitliche Genehmigungspraxis der etwa 800 Netzbetreiber in Deutschland stark gefährdet. Hinzu kommen erhebliche Mehrkosten durch die Einbeziehung technischer und rechtlicher Berater bei PV-Only-Projekten.“

      node.energy fordert daher in einer Stellungnahme zusammen mit weiteren Unterzeichnern schnelles Handeln vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der aktuell diskutierten PV-Strategie. Das Hemmnis bei der Umsetzung der PV-Only-Modelle kann insbesondere durch eine Klarstellung des Ministeriums in einem PV-Leitfaden, durch ein Hinweispapier der Bundesnetzagentur und zuständigen Landeseichämter sowie durch eine gesetzliche Klarstellung zur rechtlichen Zulässigkeit reduziert werden.

      Gemeinsame Stellungnahme zur PV-Strategie des BMWK ansehen

      Über node.energy

      Die node.energy GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ist Marktführer für die Digitalisierung von Behördenmeldungen im Bereich der erneuerbaren Energien. node.energy entwickelt und vertreibt als unabhängiges Unternehmen die SaaS-Lösung „opti.node“ für professionelle Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Über 10.000 Windenergieanlagen in über 2.500 Wind- und Solarparks sowie mehr als 500 Gewerbe- und Industrieliegenschaften nutzen bereits die Lösung von node.energy. Im November 2022 gewann node.energy den Hessischen Staatspreis Energie. Aktuell sind etwa 60 Mitarbeitende bei node.energy beschäftigt.

      Pressekontakt

      Simon Reiser, Marketing & PR

      Tel: +49 (0)69 999 9939-80

      E-Mail: simon.reiser@node.energy

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